Die 8c im Lÿz: Momo 2.0

Foto3[22.11.14 Schr] Auch wenn dieser Herbst der wärmste Herbst seit langem sein soll – am 7. November war es gefühlt nah am Gefrierpunkt. Also kein Wetter für Aktivitäten im Freien. Was gab es also Besseres als den Besuch eines interessanten Theaterstücks in Siegen? Die Klasse 8c traf sich mit den beiden Klassenlehrern um 8.45 Uhr. Das Theaterstück begann pünktlich um 9.00 Uhr. Auf dem Programm: „Momo reloaded“.

Das Mädchen Momo gehört zu einer Zirkustruppe, die durch die Lande zieht. In einer kleinen Stadt will der Wanderzirkus „Hic et Nunc“ das Winterlager aufschlagen. Doch in der Stadt gibt es auch die grauen Herren von der Zeitbank. Sie halten die Aktivitäten, die Momo in der dortigen Schule verbreitet, für reine Zeitverschwendung, Die grauen Herren möchten nicht, dass sich die Schülerinnen und Schüler für die Zirkus-AG interessieren und Talente entwickeln.

Foto1Das Kölner Künstler Theater inszenierte gekonnt und modern ein Stück, in dem die Themen Mobbing, Selbstwert und Vorurteile im Mittelpunkt standen. Vorlage für diese Neuinszenierung war Michael Endes „Momo“. So finden sich auch Meister Hora und die Schildkröte Kassiopeia, und natürlich die grauen Herren im Stück, das aber durch neue Elemente, wie dem Cybermobbing in die Gegenwart geholt wird. Einprägsam ist auch der Pizzabäcker Nino, der keine Zeit für die gute italienische Küche hat. Durch die Einflussnahme der grauen Herren wird Momo zunächst isoliert. Sie wird des Stehlens bezichtigt, was sich allerdings aufklärt. Zum Schluss kann Momo ihre neuen Freunde zurückgewinnen. Die grauen Herren haben verloren.

Das Stück ist nicht nur ein Anti-Mobbing-Stück, sondern zeigt eine moderne Welt, in der sich Realität und Traumwelt vermischen. Ein wichtiger Aspekt ist hier auch das Problem der Zeit, die in der heutigen Welt immer knapper wird. Nichts kann mehr in Ruhe und mit der nötigen Qualität erledigt werden – alles hastet und hetzt durch die Geschichte. Das Bühnenbild war minimalistisch die Schauspieler hatten oftmals Doppelrollen.

Das Theaterstück hat die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c zum Nachdenken angeregt. In einer später durchgeführten Umfrage in der Klasse zeigte sich, dass die SchülerInnen begriffen haben, wie schnell Mobbing um sich greifen kann. Das Thema Zeit wurde ins Bewusstsein gerückt. Was weniger gefallen hatte, war das minimalistische Bühnenbild und die fehlenden „Specialeffekte“. Insgesamt war der Besuch eine gute Gelegenheit wichtige Themen anders zu transportieren als im alltäglichen Unterricht.