„Hoşgeldiniz!“ – herzlich Willkommen!

1(23.03.2015 kuhl) „Gibt’s hier einen Dönerautomaten?“ fragten sich zwei Schüler im Flüsterton beim Betreten des Eingangsbereiches der Semiliye Moschee in Siegen-Geisweid.

Die 5D der Gesamtschule Eiserfeld besuchte im Rahmen einer Unterrichtseinheit zum Thema Islam und Christentum mit ihrer Lehrerin Friederika Meinhardt die Semiliye Moschee in Siegen-Geisweid.

imageBereits vor dem Eingangsbereich der Moschee wurde die Klasse durch den stellvertretenden Vorprediger Herrn Abdullah Serkan Kapdan und Herrn Abdurrahman Eğilmes, den ehrenamtlichen Übersetzer, sehr freundlich empfangen. Dann hieß es, Schuhe aus und ordentliches Einreihen ins Regal und danach hinauf in den Gebetsraum:

imageHier zeigten sich die Schülerinnen und Schüler beeindruckt von dem riesigen und wunderschönen Teppich. An dessen Rechteck-Muster orientiert, finden darauf 500 Menschen Platz zum körperlichen Gebet. Der Imam demonstrierte eindrucksvoll, wie sich Gläubige beim Ganzkörpergebet nach Mekka richten. Dann fordert er alle auf, die Einrichtungsmerkmale des Gebetsraumes nicht nur zu bestaunen, sondern auch zu „begreifen“: Die Predigtkanzel, genannt Minbar, sowie die Vortragskanzel, Kürsi. Von dieser Moschee werden die muslimischen Bürger Geisweids seit Mitte der 90er Jahre dreimal täglich durch den öffentlich zu hörenden Gebetsruf zum Gebet eingeladen.

Die Kinder hatten viele Fragen, z.B. zum Opferfest oder zur täglichen Gebetspraxis. Jederzeit wurden diese erklärt, neben vielem Wissenswerten über die Entwicklung der muslimischen Gemeinde in Geisweid oder über Besonderheiten des islamischen Glaubens.

clip_image006Im Raum der Koranschule erhielten die Kinder in geselliger Runde neben Limonade und Schokoriegeln auch Anregungen für den interreligiösen Dialog. Herr Abdurrahman Eğilmes erinnerte daran, mit Familie, Freunden und in der Schule respektvoll miteinander umzugehen. Friedvolles, harmonisches und respektvolles Miteinander sei gelebte muslimische Glaubenspraxis.

imageDie Schüler entdeckten keinen Dönerautomaten, jedoch lernten sie Menschen kennen, die mit Offenheit und im persönlichen Dialog für ein respektvolles Miteinander in einer Willkommensgesellschaft warben. Sie bedankten sich für die Informationen und Gastfreundlichkeit in türkischer Sprache: „Teşekkür ederim!“